Die Fähigkeit von domestizierten Tieren ( Felis silvestris forma catus, Hauskatze)durch Benutzung eines Spiegels an Belohnung zu gelangen (mirror mediated object discrimination)
Zusammenfassung:
Damit Tieren ein Selbstbewusstsein zugesprochen wird ist das Bestehen des Markierungstest, den Gallup 1970 entwarf, unabdingbar.
Eine Selbsterkennung durch den Spiegel (mirror self-recognition MSR ) konnte bei der Hauskatze bis heute nicht bewiesen werden.
Dieser Umstand spricht allerdings nicht gegen die Fähigkei, mit Hilfe eines Spiegels versteckte Objekte zu erkennen und diese
aufzufinden. Diese Vorgehensweise wird als mirror mediated object discrimination (MMOD) bezeichnet, mit der sich diese Arbeit
befasst. Den beobachteten Katzen wurde ein optischer Stimulus geboten ( hier in Form eines Laserpointers), den sie im Spiegel
erkennen und lokalisieren mussten. Durch das Experiment 1 mit der einfachen Spiegelung zeigte sich bereits, dass die Katzen in
der Lage sind ein Verständnis für die reflektierende Spiegelung zu entwickeln und den Laserpointer erfolgreich lokalisieren konnten.
Von den getesteten Katzen zeigten zwei eine besonders schnelles Auffassungsvermögen und eine ausgeprägte mentale Leistung zur
Problemlösung.Dadurch war ihnen nach den anfänglichen Versuchen ein dauerhaft erfolgreicher Abschluss möglich. Nachdem sie in
diesem ersten Experiment ein Verständnis für die Funktion des Spiegels entwickeln konnten, wurden sie mit einer doppelten Spiegelung
konfrontiert. Damit ein Denkprozess beobachtet werden kann, war es wichtig, die Katzen einer für sie völlig neuen Situation
auszusetzen. Auch hier zeigten beide Versuchstiere ein schnelles Auffassungsvermögen und konnten den Laserpointer mit Hilfe zweier
Spiegel über zwei Ecken hinweg lokalisieren. Somit wird in der vorliegenden Arbeit gezeigt, dass Katzen trotz fehlender MRS in der
Lage sind, die Funktion des Spiegels zu erlernen und zu verstehen und in neuen Situationen das Wissen einsetzen, um an ihre
Belohnung (Spiel mit dem Laserpointer) zu gelangen.
